Auftragsstatus
Persönliche Beratung
044 802 90 27

Mein Konto

Bitte wählen Sie...
Beim Abmelden werden alle nicht gespeicherten Projekte und Ihr Warenkorb aus Sicherheitsgründen gelöscht.

Schöni Schwiiz – Landschaftsfotografie mit dem Fotografen Samir Sparks

«Man muss nicht weit reisen, um einen schönen Ort zu entdecken»
Foto vom Sonnenuntergang von Fabian Samir Ben el Warda
«Last daylight», © Fabian Samir Ben el Warda

Fabian Samir Ben el Warda ist Landschaftsfotograf aus dem schönen Emmental. Gemeinsam mit anderen passionierten Outdoor-Fotografen hat er auf Instagram das Explore Collective gegründet. Im Interview mit CEWE spricht der 23-Jährige über seine Liebe zur Natur, zur Fotografie und gibt wertvolle Tipps für schöne Landschaftsfotos zu verschiedenen Jahreszeiten.

Hallo Fabian! Schön, dich kennenzulernen. Erzähl uns doch ein bisschen was von dir und stell dich kurz vor.
Mein Name ist Fabian Samir Ben el Warda und ich bin halb Marokkaner und halb Schweizer. Ich bin in der Schweiz aufgewachsen, im Emmental besser gesagt. Ich bin nebenberuflich Fotograf und bin auf Instagram und TikTok unter dem Namen Samir Sparks aktiv.

Portraitfoto von Samir Sparks
Portraitfoto Fabian Samir Ben el Warda alias Samir Sparks, © Fabian Samir Ben el Warda

Wie hast du deine Liebe zur Fotografie entdeckt?
Einen grossen Anteil daran hat meine Mutter. Sie arbeitet als Lokaljournalistin, dadurch bin ich schon früh mit der Fotografie in Berührung gekommen. Schöne Bilder und vor allem die Natur haben mich schon immer fasziniert. Meine Leidenschaft für Fotografie kam vor allem durch das Anschauen von Bildern. Das hat mich dazu inspiriert, das selbst auszuprobieren. Mittlerweile fotografiere ich schon seit 7 Jahren. Angefangen habe ich eigentlich mit Porträts. Aber ich habe mich dann immer mehr für die Landschaftsfotografie interessiert und bin seit 3 Jahren auf diese fokussiert. Ich bin in meinem Leben auch schon viel gereist. Das hat mich inspiriert, interessante Landschaften auf meinen Bildern festzuhalten.

Du hast gemeinsam mit anderen Schweizer Outdoor-Fotografen das Explore Collective gegründet. Wie kam es dazu?
Ich habe mir das Fotografieren mehr oder weniger selbst beigebracht. Anfangs war ich ganz allein unterwegs. Über meine Aktivitäten auf Social Media habe ich schnell neue Leute mit gleichen Interessen kennengelernt. Gemeinsam mit einem Freund habe ich dann das Explore Collective auf Instagram gegründet. Inzwischen sind wir schon vier Mitglieder und planen unsere gemeinsamen Fototouren meistens schon ein halbes Jahr im Voraus. Das macht natürlich unheimlich viel Spass, wenn wir zusammen unterwegs sind.

Hügelige Landschaft in der Innenschweiz von Samir Sparks
«Art of minimalism», © Fabian Samir Ben el Warda

Welche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
Die Fotografie lässt mich dem Alltagsstress entfliehen. Das ist auch mein Antrieb. Ich möchte den Menschen mit meinen Bildern, wenn auch nur für kurze Zeit, einen anderen Blickwinkel auf die Natur geben. So können sie auf andere Gedanken kommen. Besonders schön ist es, wenn ich es schaffe, andere Menschen zu inspirieren, dass sie raus in die Natur gehen und selbst schöne Bilder machen.

Wann und wo kann man in der Schweiz die schönsten Bilder machen?
Jede Jahreszeit hat ihre eigenen Reize. Für mich persönlich ist der Herbst, mit den verschiedenen Farben, die schönste Jahreszeit. Ich mag die warmen Farben in meinen Bildern. Der Herbst passt einfach perfekt zu meinem Stil. Ich liebe aber auch den Winter, wenn es richtig viel Schnee hat. Es ist etwas ganz Besonderes, wie die Landschaft sich verändert und plötzlich ganz anders aussieht. Es ist die Atmosphäre an sich, die mir so gut gefällt. Ich mag diese extreme Ruhe, die der Winter hergibt. Die verschneiten Wälder und Berge – das gibt einfach tolle Fotos. Der Winter hat, meiner Meinung nach, auch die schönsten Sonnenuntergänge. Dann gibt es nämlich die spektakulärsten Farben. Hier auf dem Bild «cold calm» sieht man das Berner Oberland zur Blue Hour. Ich finde, bei diesem Bild kommt diese ruhige Winteratmosphäre besonders gut raus.

«cold calm», © Fabian Samir Ben el Warda
«cold calm», © Fabian Samir Ben el Warda

Ein Highlight des Frühlings sind die Seen, die sich bilden, wenn der Schnee schmilzt. So gibt es manche Seen nur im Frühling, weil das Wasser im Sommer schon ausgetrocknet ist. Da gibt es mehrere Spots, die man nur im Frühling fotografieren kann, den Sämtisersee zum Beispiel. Im Winter ist er gefroren und im Sommer ist er trocken.

Vom hohen Kasten aus zum Sämtisersee runter wandern, während die Sonne untergeht und der letzte Schnee im Frühling schmilzt.
«First warm light», © Fabian Samir Ben el Warda

Der Sommer ist Wanderzeit. Man kann viel höher in den Bergen wandern, ohne dass es extrem kalt ist. In schönen Sommernächten kann man draussen campieren, den Sternenhimmel, Sonnenauf- und Untergang erleben. Vorteilhaft ist auch, dass man am Abend lange unterwegs sein kann.
Man muss auch nicht immer weit in die Berge fahren. Das Bild «Summer memories» zum Beispiel habe ich an einem Sommerabend in Krattigen gemacht. Die Frau eines Freundes hat mir diesen besonderen Spot gezeigt. Mir gefällt besonders der Sonnenstern, der hier rauskommt, während die Sonne sich noch ein bisschen hinter den Wolken und dem Berg versteckt. Die Landschaft ist wunderbar idyllisch. Hier hat einfach der Moment gepasst.

Abendwanderung wenn es kühler ist im Sommer bei Krattigen. Bei so einer Kulisse darf die Kamera nicht fehlen.
«Summer memories», © Fabian Samir Ben el Warda

Was ist für dich der Grund in einer bestimmten Situation auf den Auslöser zu drücken?
Das ist Intuition. Es ergibt sich einfach. Meine Fototouren sind immer geplant, aber das konkrete Bild noch nicht. Ich versuche mein eigenes Foto zu machen und einen eigenen Blickwinkel vor Ort zu gewinnen.

Welche Tipps hast du für Neulinge der Landschaftsfotografie?
Im Winter sollte man sich möglichst passend anziehen, sodass man nicht zu warm angezogen ist, wenn man viel läuft. Man sollte es aber warm genug haben, wenn man länger steht und Bilder macht. Es ist auch wichtig, vor Fototouren die Zeit im Auge zu behalten und einzuplanen, dass es im Winter schneller dunkel wird.

Der Frühling eignet sich zum Beispiel sehr gut, um auch im Tal zu fotografieren. Ich würde empfehlen, zeitlich zum Fotografieren eher auf die Dämmerung zu gehen.

Im Sommer sollte man einfach viel draussen unterwegs sein. Wenn man in den Bergen campiert, sollte man auf jeden Fall gute Ausrüstung dabei haben. Es ist sehr wichtig, dass man die Tiere und die Natur respektiert. Man sollte nicht irgendwo im Wald campieren, sondern bitte nur dort, wo es auch erlaubt ist und schauen, dass man auf den Wanderwegen bleibt.

Im Herbst kann man auch tagsüber sehr gut Bilder machen. Im Frühling und Sommer ist das Licht dafür oft zu stark. Interessante Fotos können auch im morgendlichen Herbstnebel entstehen. Besonders schöne Bilder kann man meiner Meinung nach im Herbst dort machen, wo es Lärchen hat. Mein Bild «Golden time» zum Beispiel ist bei einer Wanderung zum Lac Bleu im Arollagebiet im Wallis entstanden. Wenn die Bäume die schönen gelben und orangen Farben annehmen und die Sonne durchkommt – das leuchtet einfach wunderschön. Ich würde noch den Tipp geben, das Wetter vorher gut anzuschauen. Ausserdem sollte man sich überlegen: Wo geht die Sonne auf? Wo geht sie unter? So kann man sich gleich richtig positionieren, um dann schnell im richtigen Moment auf den Auslöser drücken zu können.

Im Herbst sind die Farben im Wallis atemberaubend. Dieses Bild im Arolla Gebiet bei einer Wanderung zum lac bleu.
«Golden time», © Fabian Samir Ben el Warda

Du bist viel in der Schweiz unterwegs. Was bedeutet die Schweiz für dich?
Die Schweiz hat für mich als Land, in dem ich aufgewachsen bin, natürlich eine besondere Bedeutung. Mir gefällt, dass sie so klein und kompakt ist. Man muss nicht weit reisen, um einen schönen Ort zu entdecken. Ausserdem kommt man in der Schweiz fast überall mit öffentlichen Verkehrsmitteln hin. Das finde ich zum Beispiel sehr cool.

Wie findest du diese besonderen Fotospots?
Ich kann nur den Tipp geben mit Einheimischen zu sprechen. Sie kennen meist Orte, die nicht so bekannt sind und können einem besondere Tipps geben.

Welche Fotospots gibt es in der Schweiz, die du unbedingt noch fotografieren willst?
Die Gastlosen zum Beispiel. Das ist sicher ein Ort, wo ich mal hin will. Im Albsteingebirge, im Engadin... – dort gibt es sehr viele schöne Orte. Ich habe zwar auch schon viel gesehen, aber es gibt noch eine Menge zu entdecken. Es ist nur ein kleines bisschen weit weg vom Berner Oberland (lacht).

Blaue Stunde in den Hochalpen in Graubünden.
«Also the moon is rising», © Fabian Samir Ben el Warda

Welchen Tipp kannst du Fotografie-Anfängern noch mitgeben?
Das wichtigste ist einfach, dass man viel Spass und Motivation hat. Equipment ist eher zweitrangig. Ich habe auch nicht mit der besten Kamera angefangen und trotzdem gute Bilder gemacht. Man sollte einfach viel ausprobieren. «Learning by doing ist gerade am Anfang die Devise. Manchen gefällt die Landschaftsfotografie besser, andere fotografieren lieber in Städten.

Welchen Wert haben deine Bilder für dich? Druckst du sie auch aus?
Natürlich, das ist einfach etwas Besonderes, die eigenen Bilder auch gedruckt zu haben und nicht immer nur digital. Das ist jedes Mal, wenn man es anschaut, erstens wunderschön und zweitens kommen dann auch die Erinnerungen dazu mit hoch. Für mich bedeuten meine eigenen Bilder selbstverständlich etwas anderes, als wenn ich ein Landschaftsbild irgendwo kaufen würde, weil ich das vor Ort erlebt habe. Ich habe auch einige Wandbilder in meiner Wohnung. Die besten behalte ich natürlich für mich (lacht). Aber manchmal verschenke ich meine Bilder auch an Freunde, die sich sehr darüber freuen.

Vielen Dank für das Interview!

Fabian Samir finden Sie auf Instagram unter @samir.sparks und das Fotografen-Kollektiv unter @explore.collective.